Im überdachten Durchgang wurde – dokumentiert durch die Presse und zahlreiche private Kameras – mithilfe eines überlebensgroßen Gasbehälters ein riesiger Ballon aufgeblasen.
Die Lehrer Christian Beck und Anna Averdung sowie einige Neuntklässler liefen leicht gehetzt mit Cuttermesser, Panzertape und diversen technischen Gerätschaften umher. „Funktioniert denn jetzt der GPS-Tracker?“ „Wer kann hier mal festknoten?“ Was war hier los?
Das Ganze war das neuste Projekt der naturwissenschaftlichen Profilklasse 9d, die sich dieses Jahr mit Themen rund ums Klima auseinandersetzt. Das Ziel war es, Daten zum Aufbau der Atmosphäre zu erheben. Wie verändern sich beispielsweise Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck mit steigender Höhe?
Um dies herauszufinden gab es viele Aufgaben zu erledigen, teilweise auch Hürden zu bewältigen. Zunächst mussten der Ballon sowie das Gas besorgt und die notwendigen Versicherungen abgeschlossen werden. Eine Kleingruppe innerhalb der Klasse kümmerte sich um die Konstruktion und das technische Innenleben der Styroporbox, die am Ballon hängen sollte.
Hinein mussten bei möglichst geringem Gewicht die Messgeräte, eine Kamera, die den Flug dokumentieren sollte, diverse Energiequellen sowie der leider etwas störrische GPS-Tracker. Nicht vergessen werden durfte der kleine Fallschirm, der nach dem Platzen des Ballons in etwa 27 000 Meter (also in der Stratosphäre) für einen abgebremsten Fall sorgen musste. Um 12:03 Uhr startete der Ballon mit einer Stunde Verspätung.
Eine Wind-App hatte einen Landepunkt kurz vor Sachsen-Anhalt vorhergesagt. Da war die größte Sorge natürlich, dass besagter GPS-Tracker, der vor dem Start nicht auf Anhieb funktionierte, am Ende doch kein Signal senden und der Suchtrupp mit leeren Händen nach Hause kommen würde.
Doch nach etwa dreieinhalb Stunden Fahrt bis nach Mehlfien im Wendland konnten sich Herr Beck, einige Schüler/innen und die engagierten Eltern, die sich netterweise extra Urlaub genommen hatten, über den Fund in der einsetzenden Dunkelheit freuen: Die „Datenkiste“ war auf einer Pferdewiese schon von einem Landwirt gefunden worden.
In den nächsten Wochen wird die 9d die gesammelten Daten auswerten und die Ergebnisse grafisch darstellen.