Im Vordergrund der chorischen Stimmbildung stand eine ganzheitliche Zugangsweise zur Musik, zum Körper und zur eigenen Stimme. Dabei waren elementare Erfahrungen wie Körperspannung, bewusste Atmung, gesunder Stimmeinsatz, Artikulation innerhalb der Gesangslinie, aber auch rhythmische Phänomene wesentliche Aspekte des Stimmtrainings, das Barbara Völkel mit den Schülerinnen und Schülern methodisch abwechslungsreich erarbeitete.
„Salibonani“, „Der Wind“ und „Freude schöner Götterfunken“
Am Beispiel verschiedener Lieder und eines Kanons, die abschließend zu einem mehrstimmigen Quodlibet zusammengeführt wurden, lernten die Sängerinnen und Sänger Grundlagen der relativen Solmisation kennen. Bei dieser Technik werden jedem Ton Tonsilben zugeordnet und mit einem Handzeichen und einer Körperposition verbunden. Ebenso trugen vielfältige Bewegungsimpulse durch Schritte, Armbewegungen, Klang- und Koordinationsübungen im Raum zur individuellen Körpererfahrung bei. Dabei wurde mit und ohne Materialien experimentiert, wie z. B. mit Jonglierbällen oder Schwämmen, mit denen die Kinder auf Papprollen Geräusche wie „Der Wind“ erzeugen konnten. Eine „Wetterimprovisation“ mit Körperinstrumenten bildete den vorläufigen Abschluss dieser Einheit.
Aber auch Pausen sind wichtig und können eine Erfahrung werden: Eine ganz andere und sehr individuelle Begegnung mit Ruhe und Entspannung zeigte Barbara Völkel den Chormitgliedern, indem sich jeder einen eigenen Ort im Raum – einen Platz zum Träumen – suchen durfte. Mit einer Tenorflöte intonierte sie das nächste Lied, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler zunächst ganz frei auf eine innere Fantasiereise begeben konnten. Erstaunlicherweise errieten die Schüler anschließend das Thema des Liedes, ohne den Titel oder Text zu kennen.
Es war intensiv und anstrengend, aber hat viel Spaß gemacht und wir haben neue Anregungen und Einblicke bekommen. Das war das Resümee der Chormitglieder, aber auch der Lehrenden. Weitere Lehrstunden der Stimmbildung sind für das nächste Kalenderjahr geplant.