Da seit dem besagten Freitag ebenfalls für die ersten Hälften der beiden Klassen der Präsenzunterricht im Szenario B wieder losging, hatten diese Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, vom Klassenzimmer aus an dem Interview teilzunehmen. Die 10d wurde unter der Aufsicht von Sebastian Flint dazu testweise mit den neuen schuleigenen Microsoft Surface-Geräten ausgestattet, um an der Konferenz teilzunehmen. In der 10a wurden sowohl die Surface-Geräte als auch die eigenen mobilen Endgeräte der Schülerinnen und Schüler verwendet. Der Rest der zwei Klassen schaltete sich von Zuhause dazu.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Anna Averdung und Finn Chomontowski, moderiert von Lina Kämmerling (10a) und Keno Tebben (10d).
Geleitet von einigen Impulsen auf der von Keno vorbereiteten PowerPoint, erzählte Tiemo Wölken viel Persönliches, unter anderem über seine Kindheit und wie er in Buxtehude aufgewachsen ist. Der momentan in Osnabrück wohnhafte Politiker erzählte, dass er schon in seiner Jugendzeit anfing, sich für politisches zu interessieren. Ausschlaggebendes Ereignis für sein politisches Interesse war eine Solidaritätsaktion gegen Rassismus in seiner Heimatstadt. Auch, dass seine Eltern aktiv im Stadtrat tätig waren, prägte und inspirierte ihn, sich früh in der Politik zu betätigen, weshalb er 2016 schließlich dem EU-Parlament beitrat.
Auf die Frage, ob er eine Arbeit im Bundestag, der im europäischen Parlament vorziehen würde, antwortete er ganz klar mit „Nein“. Er sagte ausdrücklich, dass ihm die Arbeit in Brüssel und Straßburg sehr gefällt und er froh ist, diesen Job ausüben zu dürfen.
Im zweiten Teil des Interviews hatten Lina und Keno eine Art Jeopardy-Quiz vorbereitet, in welchem Wölken sich Fragen aus fünf Kategorien (EU-Außenpolitik, EU: Corona, Deutschland, EU: Flucht und Migration und EU-Umweltpolitik) aussuchen durfte. Anschließend durften die Schülerinnen und Schüler per Handzeichen in der Videokonferenz darüber abstimmen, ob Tiemo Wölken die gestellten Fragen ausreichend beantwortet hatte. Wenn dies der Fall war, wurden ihm Punkte dafür gutgeschrieben, was das gesamte Interview für alle Teilnehmer ziemlich spannend gestaltete.
Die Fragen wurden in der Woche zuvor auf Moodle von den Schülerinnen und Schülern der beiden teilnehmenden Klassen gesammelt und in Expertengruppen per Videokonferenz gewichtet und ausgewählt.
Als eine Frage bezüglich der Migrationspolitik aufkam, reagierte Wölken sehr emotional, da dies für ihn ein ziemlich sensibles Thema darstellt. Als es um das Thema Umweltpolitik ging, machte er deutlich, dass man zukünftig weniger auf Atomenergie und stattdessen eher auf erneuerbare Energien setzen sollte. Im Anschluss daran verwies er nochmal auf seinen Podcast 5 Fragen - 6 Antworten, in dessen neuester Folge er genauer auf diese Frage eingeht.
Regelmäßig hakten die beiden Moderatoren aber trotzdem noch einmal genauer nach, um Aspekte zu hinterfragen. Tiemo Wölken schien es aber zu gefallen und so zeigte er sich trotz der hartnäckigen Moderatoren erleichtert, dass zumindest keine Wissensfragen zur EU gestellt wurden.
Abschließend kann man sagen, dass Tiemo Wölken sehr sympathisch und ehrlich auf alle Fragen geantwortet hat. Er war bei allen Themen super direkt und ausführlich.
An dieser Stelle möchte ich mich, stellvertretend für die beiden Klassen, noch einmal bei Anna Averdung, Finn Chomontowski und ganz besonders bei Tiemo Wölken für die Möglichkeit, dieses Interview führen zu dürfen, bedanken.