Alles schien so zu sein, wie im richtigen Profisport beim Bundesfinale 2023 von „Jugend trainiert für Olympia“. Und so manchem Profisportler ist man in Berlin auch begegnet. So eine Woche in der Bundeshauptstadt Berlin erleben zu dürfen ist ganz sicher ein seltenes Privileg.
In Berlin zeigte sich, dass das deutsche System der Sportförderung für Spitzensportler im Schulbereich unweigerlich zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft geführt hat. Hier die Eliteschulen des Fußballs und Eliteschulen des Sports und auf der anderen Seite Schulen wie unsere. Scherzhaft haben wir uns in Berlin als „Solide Schule des Sports“ vorgestellt. Beim Bundesfinale im Fußball haben sich die Jungs des Gymnasiums Papenburg in einer Vorrundengruppe wiedergefunden mit drei Eliteschulen des Sports und des Fußballs. Es war als müsse Blau-Weiß Papenburg in einem ernst gemeinten Wettbewerb gegen den 1. FC Magdeburg, Bayern München und den Karlsruher SC antreten. Man muss unseren Spielern hoch anrechnen, dass ihnen angesichts der Gegner und deren sportlichen Möglichkeiten nicht das Herz in die Hose gerutscht ist. Tapfer haben sie gekämpft und sich nicht ergeben, aber die drei Vorrundenspiele wurden verloren.
In der Platzierungsrunde am zweiten Tag schlug dann aber die Stunde der vermeintlichen Underdogs. In einem atemberaubenden Spiel gegen das Gymnasium Halstenbeck aus Schleswig Holstein zeigte unser Team, was in ihm steckt. Es war ein unglaublich spannendes Spiel, in dem Schleswig Holstein zwar mehr Spielanteile und die besseren Torchancen hatte, aber unseren Jungs die Treffer gelungen sind. Mit 2:0 gewann unser Team durch Treffer von Tom Wucherpfennig und Giuseppe Ruggiero. Hervorzuheben ist in diesem Spiel die herausragende Leistung unseres Torhüters Julian Walker, der ein ums andere Mal einen Gegentreffer verhindern konnte.
Damit war die Platzierungsrunde um die Plätze 9-12 erreicht und es ging gegen das Gymnasium Neunkirchen, ebenfalls eine Eliteschule des Fußballs. In diesem Spiel konnte unser Team sogar einen frühen Rückstand in einen 2:1 Sieg wenden. Besonders erwähnenswert ist hier der Siegtreffer in der Nachspielzeit, bei dem es der überragende Henrik Wittrock gleich mit vier Gegenspielern aufnahm, sich durchsetzte und mit Wucht einnetzen konnte.
Der Jubel kannte danach keine Grenzen. Dies wurde auf den Anlagen auch sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen: Das Team aus Papenburg kann sich richtig freuen und spielt mit einem besonderen Teamspirit, der sich in diesem Spiel auch gegen die insgesamt besseren Einzelspieler des Gegners durchsetzen konnte.
Im letzten Turnierspiel ging es erneut gegen das Sportgymnasium Magdeburg. Erneut spielte unsere Mannschaft beherzt und leidenschaftlich, konnte sich gegen starke Magdeburger aber nicht behaupten und verlor 0:3.
Der 10. Platz im Bundesfinale ist ein historisch gutes Ergebnis. Seit 2016 hat kein Team aus Niedersachsen im Bundesfinale besser abgeschnitten. Deutschlandweit haben über 3000 Mannschaften teilgenommen und in Berlin war unsere Schule die erfolgreichste Schule, die nicht mit einem Verein aus der 1. oder 2. Bundesliga kooperiert.
Abschließend möchten wir uns bedanken bei allen Menschen, die uns auf diesem Weg unterstützt haben, Eltern, Familie, Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitung, Mitschülerinnen und Mitschülern! Am Ende ist der Erfolg immer das Ergebnis der Zusammenarbeit sehr vieler Menschen. Wir haben ein wundervolles Abenteuer in Berlin erlebt, welches niemand von uns je vergessen wird.
Wir werden sehen, wann es das nächste Mal gelingt, mit einer Schulmannschaft des Gymnasiums Papenburg nach Berlin zu reisen. Es gibt ja auch nicht nur den Fußball…
Wer die Woche quasi in Echtzeit nochmal verfolgen möchte, dem empfehlen wir einen Blick in den Blog, der während der Woche gepflegt wurde.