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Das Rentier (2. Teil)
Rentiere sind ausschließlich Pflanzenfresser. Im Winter sind sie auf Rentierflechten, Moose und Pilze beschränkt. Aber auch sie stehen auf der Speisekarte mancher Fleischfresser. Nämlich auf der von Wölfen, Vielfraßen, Luchsen und Bären, welche aber auch oft nicht gegen das Geweih ankommen, sodass diese Jäger normalerweise nur kranke und geschwächte Tiere reißen können. Das Aussterben der freilebenden Rentiere ist sowohl auf Parasiten als auch die Zerstörung des Lebensraumes durch den Menschen zurückzuführen. Die Rentiere wurden bereits von den Steinzeitmenschen gejagt und werden auch noch heute wegen ihres mageren Fleischs und ihrem Fell geschätzt. Die ersten Herden lebten mit den Menschen vor 5000 Jahre in Sibirien zusammen. Heutzutage ist dieses Zusammenleben nur noch bei den sibirischen Nenzen und den nordeuropäischen Samen zu finden. Ein wirtschaftlicher Nutzen besteht lediglich in Lappland und Nordrussland, da die Tiere extrem niedrige Temperaturen aushalten können, bei denen jedes andere Nutztier sonst sterben würde. Rentiere sind nicht scheu, sodass man mit Autos auf ein bis zwei Meter heranfahren kann. Daher gibt es nur noch ca. 4 Millionen wilde und ca. 3 Millionen wirtschaftlich genutzte Tiere. Das Rentier spaltet sich in zwei Hauptarten, nämlich Tundra- und Waldrentiere, auf. Rentiere haben verschiedene Namen: meistens wird ein Männchen sarves, ein kastriertes Männchen hierke und ein Weibchen vaia genannt. Diese Begriffe stammen ursprünglich von den Sami – wurden aber fast weltweit in den Sprachgebrauch übernommen. Sibiriens Völker haben Namen in ihrer eigenen Sprache. In der englischen Sprache werden sie auch anders genannt, nämlich reindeer.
Ein Sachtext verfasst von Matthis Klaaßen (7e).